Version 2.5.0



Schalthebel kürzen (inkl. Rückwärtsgangarretierung)
Da die originalen Opel-Schalthebel durchaus lang geraten sind und dadurch weder gut aussehen noch sehr schön zu schalten sind bietet es sich doch im einen oder anderen Fall an, den ganzen Schalthebel zu kürzen.
Schalthebel ausbauen
Zum Ausbau des Schalthebels muss zuerst die Schaltmanschette von der Konsole gelöst werden. Da diese nur angeklipst ist kann sie recht einfach abgezogen werden. Dann die Schaltmanschette nach oben über den Kauf ziehen und somit den Schalthebel ganz freilegen.

Unterhalb des weißen Kugelgelenks am Ende des Schalthebels ist dieser durch einen Stift gesichert. Um den Stift herausziehen zu können muss zuerst die am Stift sitzende Klammer vom Schalthebel abgeklipst werden (hierzu am besten mit einem Schraubendreher die Klammer vom Schalthebel wegdrücken). Dann den Stift in Richtung Rückbank herausziehen.

Der komplette Schalthebel kann jetzt nach oben herausgezogen werden. Zum entfernen der Manschette diese nach oben ganz über den Schaltknauf stülpen und von innen den Kabelbinder durchschneiden, mit dem die Maschette unterhalb des Knaufs zusammengezogen ist.



Schaltknauf abmachen
Da der Schaltknauf normalerweise extrem fest auf dem Schalthebel sitzt und nicht so einfach abzuziehen geht, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten ihn zu lösen:
1) Den Schaltknauf durch Beschädigung des Knaufs lösen.
2) Mit übermenschlicher Kraft den Knauf abziehen.

Diese Umbauanleitung beschreibt die Vorgehensweise Nr. 1. Hierfür muss zuerst der Deckel des Schaltknaufs (auf dem die Gänge stehen) abgehebelt werden, z.B. mit einem kleinen Schlitz-Schraubendreher. Dann nimmt man eine Lochsäge/Fräse und schneidet von oben in den Kauf ein Loch, bis fast durch den ganzen Knauf bzw. bis der Knauf locker ist. Hierbei bitte drauf aufpasen, dass das Loch auf jeden Fall etwas kleiner sein muss als die schmalste Stelle des Schaltknaufs. Wenn das Loch geschnitten ist, dann sieht der ganze Hebel in etwa so aus:



Das restliche Plastik an der Stange kann einfach weggeschnitten werden, das wird nicht mehr gebraucht, dabei aber aufpassen, dass der Knauf nicht beschädigt wird. Wenn das Plastik entfernt ist, dann kann der restliche Knauf einfach nach oben abgenommen werden. Jetzt muss nur noch die Rückwärtsgangarretierung komplett abgezogen werden (auch hier ist Vorsicht geboten, die alle Teile werden weiterhin benötigt).

Gestänge kürzen

Die Metallstange wird idealerweise am Knick oder kurz über dem Knick mit einer Eisensäge abgesägt. Hierbei am besten auf eine gerade Schnittfläche achten, dann ist das später benötigte Loch einfacher zu bohren.


Rückwärtsgangarretierung anpassen

So, jetzt kommt die eigentliche Fummelarbeit.

Zuerst muss ein Loch von oben in die Mitte des Schaltgestänges gebohrt werden, in das dann mit einem Gewindeschneider ein Gewinde geschnitten wird (M4 oder M5 sollte hier ganz gut passen). Vorsicht hierbei, da die kleinen Gewindeschneider im harten Stahl schnell abbrechen!

Als nächstes muss der Trichter zum Hochziehen der Rückwärsgangarretierung (schwarzes Oberteil) von dem weißen/elfenbeinfarbenen Unterteil ausgehakt werden. Nach dem Auseinandernehmen wird das schwarze Oberteil mit dem Schaltknauf verbunden. Man kann das z.B. durch einfaches umwickeln des Trichters mit einem stärkeren Gummibandes und anschließendem festen Aufschieben auf den Schaltknauf machen.

Dann wird das schwarze Oberteil etwa 2 bis 3 cm unterhalb der Verjüngung des Trichters abgeschnitten. Auf jeweils gegenüberliegenden Seiten werden 2 "V"- bzw. "U"-Ausschnitte in den Schaft bis unterhalb der Verjüngung geschnitten, sodass das Oberteil von der Form her auf das Unterteil passt. Das Oberteil sieht dann in etwa so aus:



Jetzt müssen diese beiden Teile verbunden werden. Hierzu kann man z.B. die beiden Teile zusammenhalten und mit Draht umwickeln/verbinden und/oder beides fest verkleben. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die Verbindung auch stärkeren Zug/Druck aushält, die Arretierung soll ja schließlich nicht beim ersten benutzen auseinanderfliegen.

Die gesamte Einheit wird nun auf den Schaltstock gesteckt, was dann so aussehen sollte:



Anschließend wird von oben (durch das zu Anfang in den Knauf geschnittene Loch) erst eine Unterlegscheibe, dann die Feder, dann wieder eine Unterlegscheibe und abschließend eine lange Schraube (mit entsprechendem M4 oder M5 Gewinde) gesteckt und anschließend festgezogen, sodann man den Schaltknauf noch hochziehen kann, die Feder ihn aber sofort wieder nach unten zurückholt. Von oben sieht das dann so aus:



Eine Feinjustierung der maximalen Zughöhe (sodass nicht zu viel Spiel nach oben ist, der Rückwärtsgang jedoch immer noch eingelegt werden kann) kann im eingebauten Zustand vorgenommen werden.

Schalthebel einbauen
Beim Einbau des Schalthebels ist einfach in umgekehrter Reihenfolge zum Ausbau vorzugehen. Also die Manschette mit einem neuen Kabelbinder am Schaltheben festziehen, den Schalthebel von oben mit der Kugel in das Gelenk schieben (Achtung! Hierbei solltet ihr darauf achten, dass die Rückwärtsgangarretierung auf der Richtigen Seite ist), den Stift einstecken und am Schalthebel festklipsen und schließlich die Manschette wieder an der Konsole befestigen.

Jetzt von oben mit der Schraube durch den Knauf die Feinjustierung vornehmen und abschließend die Abdeckung mit den Gängen wieder auf den Knauf klipsen.

Fertig.



Hinweis zur Legalität
Was der TÜV zum Umbau des Schalthebels sagt ist mir leider nicht bekannt. Solange es aber in einem "normalen" Rahmen bleibt, sollte es m.E. keine Bedenken seitens eines Prüfers geben. Wenn man den Umbau sauber vornimmt, dann könnte man sogar problemlos denken, dass der kurze Schalthebel ein Originalteil ist. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass mir weder TÜV noch DEKRA Probleme wegen dem Schalthebel gemacht haben.


Von: cptgut
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